Wenn du oft das Gefühl hast, dass du dich ständig anpasst, um es anderen Recht zu machen, könntest du ein*e People-Pleaser*in sein. Es ist ganz normal und schön, dass wir uns um die Meinungen und das Wohlbefinden anderer kümmern und versuchen, uns in unseren sozialen Interaktionen wohlzufühlen. Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen dem Wunsch, sich flexibel um andere zu kümmern und sie zu unterstützen, und dem übermäßigen Bedürfnis, es jedem Recht machen zu wollen.

 

Was ist People-Pleasing?

 

People-Pleasing bezieht sich auf das übermäßige Verlangen, es anderen recht zu machen, um deren Akzeptanz, Zustimmung oder Anerkennung zu erhalten. Ein People-Pleaser ist oft mehr daran interessiert, die Bedürfnisse anderer zu erfüllen, als seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Das kann zu einem großen Problem werden, wenn people-pleasing in einem ungesunden Ausmaß gezeigt wird.

 

Woran du ungesundes People-Pleasing erkennen kannst

 

Folgende Anzeichen könnten dafür stehen dass du People-Pleasing in einem ungesunden Ausmaß zeigst:

• Du hast Schwierigkeiten, „Nein“ zu Bitten oder Forderungen von anderen zu sagen, selbst wenn dies in deinem eigenen Interesse wäre
• Die zeigst eine Tendenz, die Bedürfnisse und Wünsche anderer Menschen über deine eigenen zu stellen, was oft so weit geht, dass dein eigenes Wohlbefinden vernachlässigt wird, du dich vollkommen erschöpft fühlst
• Du hast Angst vor Konflikten oder Kritik, was dazu führt, dass du vermeidest, deine wahren Gedanken und Gefühle zu äußern
• Du hast ein übermäßiges Bedürfnis nach Bestätigung und Anerkennung durch andere, wobei du oft nach externer Bestätigung suchst, um dich würdig oder wertvoll zu fühlen

 

Warum zeigen manche Menschen People-Pleasing?

 

Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen People-Pleaser sein können. Lernerfahrungen durch das soziale Umfeld, familiäre und kulturelle Einflüsse können prägen: Wenn man in einer Familie, Schule oder Arbeitsumgebung aufgewachsen ist, wo man gelernt hat, dass man nur geliebt oder anerkannt wird, wenn man brav, fleißig oder hilfsbereit ist, kann man den Glauben entwickeln, dass man nur durch People-Pleasing liebenswürdig ist. Auch Traumata können People-Pleasing hervorrufen und dieses als Schutz vor möglicher Gewalt oder anderen schmerzhaften Erfahrungen etablieren.

 

Was du tun kannst

 

Wenn du denkst, dass du ungesundes People-Pleasing zeigst, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst:

 

1. Erlerne Durchsetzungsvermögen. Kenne deine Rechte. Reflektiere dafür deine Bedürfnisse: Nimm dir Zeit, um zu überlegen, was du wirklich willst und brauchst. Lerne, „nein“ zu sagen, wenn du nicht willst oder kannst. Und setze Grenzen: Bestimme, was du bereit bist zu tun und was nicht. Wenn du Grenzen setzt, lernst du, deine Bedürfnisse zu respektieren und wirst von anderen auch respektiert.

2. Übe Selbstfürsorge: Nimm dir Zeit, um dich um dich selbst zu kümmern. Mache Dinge, die dir Freude bereiten und dir helfen, dich zu entspannen, wie zum Beispiel Yoga, Spaziergänge oder Lesen. Vor allem aber lerne eine Haltung von Fürsorge und Liebe dir selbst gegenüber einzunehmen.

3. Suche Unterstützung: Oft ist es nicht einfach die vorherigen zwei Schritte alleine zu gehen, wenn sich seit Jahren ein Muster von People-Pleasing und dem Gefühl von Wertlosigkeit gefestigt hat. Eine Therapeutin oder Beraterin kann dir dabei helfen, eine Perspektive von außen zu bekommen und dich bei wichtigen Schritte begleiten, damit du besser für dich und dein Wohlbefinden sorgen lernen kannst.

    

Zusammenfassung

 

Ungesundes People-Pleasing zeigt sich im vernachlässigen eigener Bedürfnisse, um es anderen Recht zu machen, zu einem Ausmaß, dass das eigene Wohlbefinden beeinträchtigt. People-Pleaser haben oft Angst vor Ablehnung, finden es schwer, „nein“ zu sagen und investieren viel Zeit und Energie in Beziehungen, auch wenn sie ihnen nicht guttun.

Es gibt viele Gründe, warum Menschen People-Pleasing zeigen, oft spiele Lernerfahrungen eine Rolle, und das Bedürfnis „richtig“ oder sicher sein zu wollen. Es gibt jedoch Schritte, die man unternehmen kann, wie z.B. einen besseren Umgang mit Gefühlen von Wertlosigkeit zu erlernen, der Entwicklung einer liebevollen Haltung sich selbst Gegenüber und dem Erlernen von Durchsetzungsvermögen. Oft bedarf es dabei professioneller Unterstützung. Hierbei kann ich dich gerne als Psychologin Online unterstützen. Kontaktiere mich gleich hier unverbindlich.