Der Alltag berufstätiger Eltern ist oft durch Stress geprägt. So manche PartnerInnen, welche vorher viel Spaß miteinander hatten, fühlen sich nach der Geburt ihrer Kindern plötzlich, als lebten sie nur noch mit einem Mitbewohner zusammen, oder eher nebeneinander her, beide erschöpft, beide mit ständigen Anforderungen konfrontiert, aber irgendwie nicht gemeinsam. Dabei sitzen sie ja eigentlich im selben Boot. Was genau kann dieses Gefühl, ein Team und miteinander verbunden zu sein, beeinflussen, und somit die Beziehung verbessern? Naheliegend – häufiges miteinander in Kontakt treten.
Mit PartnerIn in Kontakt kommen: durch Anreize
Es sind kleine Anreize, die häufig gezeigt werden, auf die du in einer zuwendenden Art eingehen solltest, die die Allianz mit deiner Partnerin stärken können. Diese Anreize sind verbale oder non-verbale Versuche, die eine Person macht, um sich mit ihrem Partner zu verbinden. Sie können klein oder groß sein, und in Form eines Ausdrucks, einer Frage oder eines physischen Kontaktes gezeigt werden. Diese Anreize können ganz einfach und auf den ersten Blick unbedeutend sein. Beispielsweise „ein richtig schöner Tag heute“ oder ein Seufzen.
Richtig auf PartnerIn eingehen
Die Forschung konnte zeigen, dass es drei Arten gibt, auf welche Partner auf diese Anreize hin reagieren können. Erstens: mit (positiver) Zuwendung, zweitens: mit Abwendung und drittens: mit einem Angriff. Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass glückliche Paare in gesunden Beziehungen regelmäßig solche Anreize schaffen und positiv aufeinander eingehen. Zeigen Partner vor allem zweitens oder drittens, ist dies mit gegenseitigen Kritisieren und zunehmender Frustration verknüpft. Es konnte außerdem ein Muster festgestellt werden, in dem Partnerinnen die Tendenz zeigen, ihre Partner zu kritisieren, wenn diese vorher wiederum nicht auf die geschaffenen Anreize ihrer Partnerin eingingen.
Hier ein paar Beispielen für solche Anreize, und die möglichen Reaktionen darauf:
„Komm mal, ich brauch ne Umarmung“
Zuwendung: Partner umarmend „geht’s dir nicht gut gerade?“
Angriff: „Und ich brauch gerade meine Ruhe. Du kämst doch auch nicht auf die Idee, mich mal zu umarmen“
seufzt
Zuwendung: seufzt ebenfalls, auf eine verständnisvolle, mitfühlende Art und Weise, die den Partner zum Schmunzeln bringt
Abwendung: keine Reaktion
„Haben wir noch Eier im Kühlschrank?“
Zuwendung: Schulterzucken, „ich weiß auch nicht, schau doch mal kurz. Hast du vor zu backen?“
Angriff: Schulterzucken, kritisierender Ton: „weiß ich nicht, guck doch einfach mal selbst“
So kann das Gefühl des Miteinanders entstehen
Auch Fragen nach dem Füllzustand eures Kühlschrankes können also eine Möglichkeit sein, dich deiner Partnerin zuzuwenden und mit ihr zu verbinden. Schaffe also täglich kleine Anreize und gehe auf die Anreize deines Partners ein (und zwar nicht mit einem Angriff). Gehe auf eingebrachte Themen ein, zeige Interesse und höre gut zu, schaffe Augenkontakt und halte nach non-verbalen Verbindungsversuchen Ausschau. Du interessierst dich für weitere Möglichkeiten, mehr Verbundenheit zu schaffen? Dann schaue dir meine Artikel über stressreduzierende Gespräche oder gemeinsame Rituale an.