Selbstwert nach Trennung: Wie du Stabilität findest

Selbstwert nach Trennung

 

 

Du wirkst grundsätzlich selbstbewusst; andere würden sagen, du weißt, was du willst und kannst – und trotzdem fühlt sich eine Zurückweisung an, als würde dir der Boden unter den Füßen entzogen. Oder hast du den Eindruck, dein Selbstwertgefühl schwankt abhängig von der Aufmerksamkeit potenzieller Partnerinnen oder Partner?

On-Off-Beziehungen, Verhältnisse ohne Commitment, Affären, eine Partnerschaft, in der es nicht rundläuft, Verlassen werden oder eine von dir beendete Beziehung. Einer will, die andere nicht, oder umgekehrt. Nichts ist komplizierter als Beziehungen, und nichts ist schöner als die Liebe. Lass uns klären, wie Zurückweisungen deinen Selbstwert beeinflussen – und welche konkreten Schritte ihn jetzt stabilisieren können.

Beitrag zum Schauen oder Hören:

 

Warum Herzschmerz unseren Selbstwert so stark treffen kann

 

Es gibt zwei Punkte, die wichtig und am Werk sind, wenn dein Selbstwertgefühl oder Selbstbewusstsein in Abhängigkeit der Aufmerksamkeit eines romantischen Partners schwankt.

Der wesentliche Punkt zuerst: Wenn du verlassen wurdest, eine Beziehung selbst beendet hast oder jemandem nahe gekommen bist, der nicht mit dir weitergehen wollte, ist das zutiefst schmerzlich. Diese Person war dir nahe; du hast dich gezeigt – und sie wollte dich nicht (mehr). Ich betone das nicht, um den Finger in die Wunde zu legen, sondern um zu verdeutlichen, wie verzweifelnd und schmerzlich eine Trennung auf psychologischer Ebene ist.

Damit kann sich die Überzeugung formen: Ich bin nicht gut genug. Die Logik dahinter: Wäre ich gut genug, hätte er mich nicht verlassen. Selbst wenn du diejenige warst, die die Beziehung beendet hat. Denn wäre ich gut genug, wäre ihm wichtig genug gewesen, an unserer Beziehung zu arbeiten, sodass ich sie nicht hätte beenden müssen.

 

Und damit ist nicht genug. Neben einer Zurückweisung hat sich einiges verändert. Vielleicht hast du damit auch eine wichtige Bezugsperson verloren, die dir den Rücken gestärkt und im Alltag beigestanden hat. Vielleicht hast du deine Alltagsstruktur verloren, in jedem Fall hat sich dein aktueller Lebensplan verändert. Manchmal verändert sich sogar die materielle oder existenzielle Situation. Es fühlt sich an, als wäre dir buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen – oder als hättest du dein eigenes Fundament erschüttert.

Zurück zur „nicht gut genug“-Überzeugung – hat sich diese erstmal festgesetzt (dies kann durchaus auch unbewusst geschehen), sind wir in Not. Wir sind soziale Wesen; unser Gehirn hat sich über Jahrtausende so entwickelt, dass es Zugehörigkeit und Fortpflanzung und damit unser Überleben sichert.

Eine romantische Beziehung ist oft die stärkste und tiefste frei wählbare Verbindung, die wir eingehen können, und wenn wir hier „verstoßen“ werden oder uns abwenden löst das neben den tatsächlichen Problemen auch eine tiefe Angst- und Stressreaktion aus, welche wir in unserer Entstehungsgeschichte erworben haben. Historisch bedeutete Ausstoß Lebensgefahr – ohne Gruppe konnte man kaum überleben. Wer sich gut anpasste und Gefahren früh erkannte, hatte bessere Chancen, Gene und Wissen weiterzugeben. Mit genau diesen Gehirnen sitzen wir heute hier. Survival of the fittest.

Hier kommt also dein Geist ins Spiel. Er tut alles, um ein Gefühl von Sicherheit und Vorhersehbarkeit wiederherzustellen. Menschen, die zurückgewiesen oder verlassen wurden oder selbst eine Beziehung beendet haben tun daraufhin vieles, was sie sonst nicht tun würden. On-Off-Beziehungen, ein nahezu zwanghaftes Überprüfen sozialer Medien, aber auch Rückzug und Isolation. Reflektiere: Erkennst du Verhaltensweisen an dir, die eigentlich nicht zu deinem Selbstbild passen?

Gerade Frauen, die sonst ehrgeizig, leistungsorientiert und gut strukturiert durchs Leben gehen, können hier in einen tiefen Zwiespalt geraten. Ein Teil von dir will vielleicht einfach nur liegen bleiben, alles absagen, nichts mehr tun. Gleichzeitig ist der Anspruch da: „Ich funktioniere natürlich trotzdem so weiter wie bisher. Vermutlich weißt du sogar, wie der goldene Mittelweg aussehen würde, kannst es aber nicht umsetzten.

 

Denn das ist der andere Teil, der dein Selbstwertgefühl ins Wanken geraten lassen kann. Vielleicht überschreitest du dauerhaft deine eigenen Grenzen, in der Hoffnung, erneut Aufmerksamkeit oder endlich Commitment des Ex-Partners zu erlangen – eine gefährliche Verlockung. Vielleicht verlässt du tagelang dein Bett kaum. Vielleicht hängst du dauerhaft in Feeds, die dich nicht interessieren. Und wenn diese Verhaltensweisen nicht zu dem passen, wie du dich eigentlich siehst, kommen noch mehr schwierige Gefühle auf dich zu. Wenn sich dein Verhalten nicht mehr im Reinen damit anfühlt, wer und wie du eigentlich bist, kann auch dies dein Selbstwertgefühl beeinträchtigen.

 

Auch wenn es sich momentan nicht so anfühlt: Es gibt konkrete Schritte, mit denen du dein Selbstwertgefühl wieder stabilisieren kannst. Die aktuelle Selbstwert-Krise ist eine großartige Chance, dich zu entwickeln und von Grund auf mehr mit deinen Wünschen und Bedürfnissen in Einklang zu kommen. Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Unterstützung durch FreundInnen, Familie (sofern sie einen empathischen, urteilsfreien Raum bieten) oder professionelle Begleitung kann jetzt sehr hilfreich sein.

 

Selbstwertgefühl stabilisieren

 

Zwei Punkte sind so wichtig für dich gerade:

Zum Einen: Dass der andere deine Liebenswürdigkeit nicht gesehen hat, oder du ihm nicht wichtig genug warst, um in die Beziehung zu investieren, sagt NICHTS über dich und deinen Wert aus.

Es sagt viel eher etwas darüber, was dieser andere Mensch Wert beimisst, und was nicht, und welche Entscheidungen er oder sie entsprechend trifft.

Zum Anderen: Indem du dich und deine Grenzen achtest und Verantwortung für deinen Part übernimmst erlangst du Kontrolle und deine Kraft wieder. Die Frage ‚Wo kann ich etwas bewirken, und wie kann ich das tun?‘ kann dir dabei helfen.

Wenn ich von Grenzen spreche, dann meine ich all die kleinen Dinge, die du tust oder lässt, um deine eigenen Bedürfnisse und Werte zu achten. Und somit dich selbst zu achten, dir selbst wert zu geben. Das können kleine Dinge sein, wie bedacht heute nicht auf sein Profil zu schauen oder ganz bewusst den Abend auf dem Sofa zu wählen.

 

Ein stabiles Selbstwertgefühl – das Ergebnis behutsamer Arbeit

 

Ein gutes Selbstwertgefühl kommt nach einer schweren Trennung nicht vom Himmel gefallen, sondern ist der verdiente Ertrag (harter) Arbeit. Die Punkte, die ich oben skizziert habe, zu lesen hilft – aber sie allein verändern das Gefühl nicht. Es geht also stattdessen darum:

 

 

1. Dich selbst in deiner Traurigkeit und Verletztheit nicht zu verstoßen, sondern lernen, dich mit all deinen Gefühlen von Wut über Ohnmacht und Verzweiflung bis hin Traurigkeit anzunehmen.

2. Einen konstruktiven Umgang mit deinen Gedanken finden – dein Geist ist aktuell wie „auf Entzug“ und braucht Begleitung.

3. Deine eigene Liebenswürdigkeit (wieder) zu sehen und dich zu schätzen, besonders hier kommen deine eigenen Grenzen ins Spiel.

4. Klarheit darüber zu gewinnen, wie du durch diese Umbruchsphase gehen möchtest, wie du dir dein Leben vorstellst, und welche Art von Beziehungen du führen oder klar nicht mehr führen möchtest.

5. Dir UnterstützerInnen zu suchen – FreundInnen, Familie oder professionelle Begleitung durch eine Psychologin oder Therapeutin.

6. Das Umsetzten der obigen Punkte in kleinen, alltäglichen Schritten.

 

Kein Prozess, der über Nacht passiert. Gerade frisch nach einer Trennung, wenn Trauer und Zweifel dich immer wieder einholen, kann das zumal leichter gesagt als getan sein.

Solltest du den Eindruck haben, dass Du aktuell von professioneller Unterstützung profitieren würdest, habe ich eine dreiwöchige E-Mail-Serie zusammengestellt, die dich zweimal die Woche mit konkreten, leicht umsetzbaren Impulsen begleitet und dir hilft, jetzt die ersten Schritte auf deinem Weg zu mehr Stabilität und einem tragfähigeren Selbstwertgefühl zu gehen.

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Eine Trennung bedeutet also nicht nur den Verlust von Nähe – oft verschwinden mit ihr auch alltägliche Selbstverständlichkeiten: die Routine, das vertraute Gegenüber, das Gefühl, fest zu stehen. Wenn sich dabei (unbewusst) die Überzeugung einschleicht: ‚Ich bin nicht genug‘, und du dich als sonst erfolgreiche, selbstbewusste Frau in Verhaltensweisen wiederfindest, die gar nicht zu dir passen, verstärkt das deine Selbstzweifel.

Gleichzeitig liegt gerade in dieser Zeit auch eine Chance: Schritt für Schritt lässt sich ein neues Fundament bauen – nicht überstürzt, sondern behutsam und in Übereinstimmung mit dem, was du dir wirklich wünschst. Gern begleite ich dich dabei.

 

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